Was die Rabbiner sagen. . . über das Kommen des Messias

(übersetzt und verbreitet von Klaus Püplichhuisen, klaus.publius@t-online.de)

In dem vierten Teil dieser Serie überprüfen wir den letzten der sechs Punkte, die von Moses Maimonides (1135-1204) in seinem Werk Mishne Torah dargelegt worden sind. Darin beschrieb er seine Glaubensüberzeugung, was die Hauptziele seien, die von dem Messias verwirklicht werden sollten. (Die ersten fünf Punkte von Maimonides wurden schon in den Ausgaben im 1., 2. und 3. Quartal von 2003 von Messianic Good News überprüft, von denen Kopien zur Verfügung stehen.)

Maimonides: Der König Messias wird irgendwann in der Zukunft kommen und:

1) das Königreich Davids in seiner früheren Macht wieder-herstellen

2) den Tempel erbauen

3) die Zerstreuten Israels zusammenführen

4) alle uralten Gesetze wieder einsetzen

5) Tieropfer werden wieder gebracht werden und

6) Jahre der Freilassung und das 50. Jahr als Erlassjahr werden wieder eingehalten werden, wie es die Torah vorschreibt.

Wer nicht an ihn glaubt (den Messias) oder nicht auf sein Kommen hofft, zeigt Mangel an Glauben, nicht nur an die Propheten, sondern auch an die Torah.

“Jahre der Freilassung und das 50. Jahr als Erlassjahr werden wieder eingehalten werden, wie es die Torah vorschreibt”

„Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt eine Freilassung ausrufen im Lande für alle, die darin wohnen; es soll ein Erlassjahr für euch sein. Da soll ein jeder bei euch wieder zu seiner Habe und zu seiner Sippe kommen.” (3. Mose 25, 10)

Zu Beginn des öffentlichen Dienstes des Herrn Jesus, nachdem Er mit dem Heiligen Geist gesalbt war, betrat Er die Synagoge in Nazareth. Er stand auf und las aus der Buchrolle des Propheten Jesaja: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.” (Lukas 4, 14-20) Alle Augen in der Synagoge waren auf Ihn gerichtet, als Er die Buchrolle verschloss und dann sagte: „Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.” (Vers 21) Abgesehen von der Versöhnungstat, die bald geschehen sollte, war das in der Tat einer der größten Momente in der Geschichte Israels und der ganzen Menschheit. Der Messias war gekommen und hatte sich offenbart. Die Bestimmung Israels sollte bald für immer verändert werden.

Die Propheten bezeugen, dass das Volk Israel den Bund, den der Herr mit ihnen am Sinai geschlossen hatte, gebrochen hat (Jeremia 31, 32), und somit die Gerichte, die im Gesetz angekündigt waren, auf sich gezogen hatte. Das Babylonische Exil diente als Lektion, wodurch Israel immer wieder daran erinnert würde, dass Sünde eine Knechtschaft zur Folge hat. Wie Daniel es bekannte: „… ganz Israel übertrat dein Gesetz, und sie wichen ab und gehorchten deiner Stimme nicht. Darum trifft uns auch der Fluch, den er geschworen hat und der geschrieben steht im Gesetz des Mose, des Knechtes Gottes, weil wir an ihm gesündigt haben.” (Daniel 9, 11)

Schon vor Wegführung in die Gefangenschaft hat der Herr das Volk durch den Propheten Jeremia gewarnt, dass sie versagt hatten, die Ernsthaftigkeit ihres sündigen Zustandes zu verstehen: „Und sie heilen den Schaden meines Volkes leichthin, indem sie sagen: Friede! Friede! Doch wo ist Friede?” (Jeremia 6, 14, Zürcher ) Falsche Propheten garantierten dem Volk Gottes Segen und Schutz trotz ihrer Treulosigkeit. Auch heute sehen religiöse Führer über die Ernsthaftigkeit der Sünde des Volkes hinweg und bieten einen falschen Trost an in dem Bestreben, die Würde, die Einheit und Identität des jüdischen Volkes zu beschützen. Doch sie sind zu stolz, die Gute Nachricht anzunehmen, dass der Messias gekommen ist, um die Gebundenen zu befreien. Und so hitzig ist ihr Protest gegen die Notwendigkeit, einen Erlöser anzunehmen, dass sie den Hinweis geben, dass es für einen Juden die schlimmste Sünde sei, die Erlösung und die Vergebung der Sünden im Glauben an das sühnende Opfer von Jesus, dem Christus und Retter zu ergreifen, wohingegen es gerade die Sünde der Zurückweisung des Herrn Jesus Christus ist, welche ein untreues Israel in Knechtschaft hält.

Jesus sagte: „Wenn ihr in meinem Worte bleibt, seid ihr in Wahrheit meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Nachkommen und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden? Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Jeder, der Sünde tut, ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht für immer im Hause; der Sohn bleibt für immer. Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein.” (Johannes 8, 31-36, Zürcher)

Der Lohn für die Sünde ist der Tod (Hesekiel 18, 20), aber der Herr hat gesagt, dass Er selbst für alles, was sie verbrochen haben, sühnen würde (Hesekiel 16, 63). Diejenigen, die öffentlich erklären, Israels religiöse Führer zu sein, fahren darin fort, dem Volk falsche Hoffnungen zu machen, dass sie selbst in der Lage seien, sich durch ihre eigenen Anstrengungen zu erlösen, indem sie die Torah befolgen. Aber die Torah, mit all ihren Vorschriften für die Sündopfer, war doch gegeben worden, um Israel die unbedingte Notwendigkeit eines Erlösers zu zeigen, durch den „dem Übertreten gewehrt wird und die Sünde abgetan und die Missetat versöhnt und die ewige Gerechtigkeit gebracht wird (Daniel 9, 24, Luther Übers. 1912). Die Ankunft von Jesus, dem Messias, und die Aufrichtung des Neuen Bundes (siehe Jeremia 31, 31 & Daniel 9, 27) sind die Grundlagen dafür, dass es nicht mehr nötig ist, weitere Opfer zu bringen, denn das endgültige Opfer ist doch gebracht worden. Jesus „hat unsere Krankheiten getragen….er war doch durchbohrt um unserer Sünden….willen….da er doch die Sünden der Vielen trug.” (Jesaja 53,4.5.12, Zürcher) Das ist die Gute Nachricht über den Messias, die wir kundtun.

„Sprecht den Leuten aus Jerusalem Mut zu, sagt zu ihnen: Eure Schuld ist abgebüßt! Der Herr hat euch die volle Strafe für euren Ungehorsam auferlegt. Nun ist alles beglichen. Ihr seid wieder frei!” (Jesaja 40, 2, Bibel im heutigen Deutsch, 1982)

Es sollte eigentlich klar sein, dass die Sünden des ganzen Volkes Israel nur durch das Sühnopfer beglichen werden können, so dass sie frei werden, den Herrn mit einem reinen Gewissen anzubeten. Das Erlassjahr, das alle fünfzig Jahre stattfand, ereignete sich so in jeder Generation und garantierte, dass alle, die durch Verschuldung versklavt worden waren, schließlich die Gelegenheit bekamen, frei gesetzt zu werden (3. Mose 25, 39-40), und dass alles Hab und Gut seinen ursprünglichen Eigentümern zurückgegeben werden sollte. Es sollte ein Jahr sein, in dem die ganze Nation von aller Knechtschaft und Schuld befreit werden konnte. Das Erlassjahr war ein Fingerzeig auf den zukünftigen Segen, der in den Tagen des Messias Realität werden sollte.

Der Herr sagte durch den Propheten Sacharja voraus: „An jenem Tage wird dem Hause David und den Bewohnern Jerusalems ein Quell aufgetan sein, Sünde und Unreinheit abzuwaschen.” (13, 1) Alle Bewohner hätten dann die Gelegenheit, von der Knechtschaft frei gesetzt zu werden, die durch ihre Sünde und Treulosigkeit zustande gekommen war. Das sollte ein Tag sein, an dem die ganze Nation sich freuen konnte, wissend, dass Sühne vollzogen und die Strafe für ihre Sünden beglichen worden war. Der Weg der Errettung und die Reinigung von Sünde ist bekannt gemacht worden; aber traurigerweise haben viele im Volk eben diesen Erretter, der gekommen war, um sie zu befreien, verschmäht und abgelehnt.

Jesus hat das reine Wort Gottes gesprochen (5. Mose 18, 18), das uns frei macht und uns wahren Glauben und die Gewissheit unserer Erlösung schenkt. „…der Gerechte aber wird seines Glaubens leben.” (Habakuk 2, 4, Luther) Indem Er die Strafe, die wir verdient hätten, beglichen hat, hat Jesus die ewige Gerechtigkeit gebracht und hat uns von der Lüge, der Verführung und den Anklagen des Bösen befreit, der uns alle Zeit gefangen hielt wegen unserer Knechtschaft an die Sünde. Auf diese herrliche Freiheit durch Glauben an Jesus, den Messias, haben „die Jahre der Freilassung und das 50. Jahr als Erlassjahr, wie es in der Torah vorgeschrieben ist, hingewiesen. Jesus ist der eigentliche Endzweck der Torah. Jesus hat mutig verkündigt, dass Er der verheißene Messias und Erlöser war und ist, als Er die prophetischen Worte wiederholte, die von Jesaja über den Auftrag des Messias gesprochen worden waren, der die Kraft und die Autorität hat, um die Gebundenen endgültig frei zu setzen.

Seit jenen Tagen ist die Gute Nachricht von dem einzigen Weg der Errettung von Jerusalem an die Enden der Erde ausgegangen.

Preis sei Gott!