Tisha b’Av, 2009 – Gedenktag der Zerstörung des Tempels

„Und Jesus verließ den Tempel und wollte weitergehen. Und seine Jünger
traten hinzu, um ihm die Bauten des Tempels zu zeigen. Er aber begann
und sprach zu ihnen: Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch:
Hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerstört würde”
(Matthäus 24,1-2).

Aufgrund von 5. Mose 18,21-22 können wir prüfen, ob JESUS ein wahrer Prophet gewesen ist, weil gemäß Seiner Vorhersage der Jerusalemer Tempel am 9. Tag des Monats Av, 70 n. Chr. zerstört wurde und durch die darauf folgende Zertrümmerung auch bis zum letzten Stein. Sogar heute noch rechtfertigt dieser trostlose Ort, an dem einmal dieses Gebäude stand, Jesus als den Messias und auferstandenen König.

„Wenn du aber bei dir selber denkst: Wie sollen wir erkennen, welches
Wort der Herr nicht geredet hat? So wisse: Wenn der Prophet im Namen
des Herrn redet, und es erfüllt sich nicht und trifft nicht ein, so ist das
ein Wort, das der Herr nicht geredet hat. In Vermessenheit hat es der
Prophet geredet. Fürchte dich nicht vor ihm” (5. Mose 18,21-22).

Durch die Zerstörung des Tempels konnten aufgrund des mosaischen Bundes keine Opfer mehr gebracht werden, und der Neue Bund wurde dadurch als der einzige Weg der Versöhnung und Errettung bestätigt.

Das Ende des Tempels kennzeichnet weiterhin den Moment, da die Schattenbilder des Alten Testamentes ihre Ewigkeitsbedeutungen erhielten (Kol. 2,16; Heb. 8,13; 10,1). Jesus hatte doch der Frau aus Samaria gesagt, dass die Zeit kommen würde, da Menschen nicht länger in Jerusalem anbeten, sondern „im Geist und in der Wahrheit”, und dass das im Willen des Vaters wäre (Johannes 4,21-23). Paulus erzählte den götzendienerischen Athenern, dass Gott „nicht in Häusern lebt, die mit Händen gemacht sind” (Apg. 17,24). Heute anerkennen wir, dass der Leib Christi die Wohnstätte Gottes unter den Menschen ist – jene Wohnstätte, die zuerst der fleischgewordene Christus selbst war (Johannes 2,21); aber nach Seiner Himmelfahrt sind wir jener Leib (1. Kor. 12,27; 2. Kor. 6,16), „in dem der ganze Bau zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, in dem auch ihr miterbaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geist” (Eph.2,22).

Im Lichte der tiefen Bedeutsamkeit, die die Zerstörung des Tempels mit sich bringt, ist es keine Überraschung, dass die Mächte der Finsternis sich über einem Wiederaufbau eines Tempelgebäudes in Jerusalem zusammentun.

● Die Rabbiner, die Jesus mit einem hebräischen Kurznamen benennen, der so viel heißt wie „sein Name sei für immer ausgelöscht”, möchten gerne eine Umkehrung des „ein-für-alle-Mal-gebrachten-Opfers” (Heb. 9,12) und des geistlichen Hauses, das auf Seinem Zeugnis gebaut wird, sehen (Eph. 2,19-22).

● Die Freimaurer, die ihre mythischen Urspünge in der Handwerkergilde haben, die König Salomo beschäftigte, um den ursprünglichen Tempel zu errichten (1. Chronik 22,2), sehen in ihrem letztendlichen Ehrgeiz den Wiederaufbau jenes Gebäudes, und sie gebrauchen ihren beträchtlichen politischen Einfluss, um die Weltgeschichte auf dieses Ziel hin zu gestalten.

● Ein Teil dieser Allianz sind auch christliche Irrläufer, die ihre Sicht der unsichtbaren Wirklichkeiten verloren (2. Kor. 4,18) und den Missionsbefehl des Herrn Jesus verlassen haben, und stattdessen einen Kampf gegen Fleisch und Blut führen, wie die Welt es tut (2. Kor. 10,3; Eph. 6,12). Auch sehen sie es als ihr christliches Hoheitsrecht an, die Erfüllung von Prophetie (gemäß ihrer Sicht) in fleischlicher Anstrengung in Gang zu setzen und auszuführen. (Zu diesem Thema siehe auch „Zions Freund, 4. Quartal 2007, wo Peter Cohen in seinem Artikel „Zur Verteidigung des Evangeliums” die irrigen Ansichten John Hagees widerlegt, in denen dieser dem heutigen Israel eine separate zukünftige Hoffnung anbietet, die der „Messias-Jesus-Erlösung-jetzt” widerspricht.)

Das größte Hindernis zu einem Wiederaufbau eines jüdischen Tempels ist doch der sogenannte Felsendom, der sich direkt über dem breiten Felsgestein erhebt, das wahrscheinlich der Dreschplatz des Araunah war und der Platz, auf dem das Allerheiligste des Tempels einmal gestanden hat (2. Chronik 3,1). Was immer für Pläne auch geschmiedet werden, um den Tempelberg von dieser „Moschee” zu befreien, sie können nicht durchgeführt werden, bis die islamische Welt zuerst neutralisiert wird, indem man sie entweder in den Wiederaufbauplan des Tempels einbezieht oder es in einer weniger freundlichen Weise durchzieht.

Während die Gemeinde Jesu heute den wahren Tempel als den Leib der Jesus-Gläubigen feiert, „in dem der ganze Bau, zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, in dem auch ihr miterbaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geist” (Eph. 2,21), betrauert das Judentum den 9. des Monats Av als „den traurigsten Tag in der jüdischen Geschichte” (siehe unser Artikel „The saddest day in Jewish history”, und sie erwarten einen zukünftgen Messias, der in Jerusalem wieder einen Tempel erbaut. So schrieb Moses Maimonides:

„Sollte einmal ein König aus dem Hause Davids erstehen, der die Torah studiert und ihre Vorschriften erfüllt……..einer, der ganz Israel dazu bringen kann, ihr zu folgen, und der allen Zwist beenden kann, und der die Schlacht Gottes führt – dann könnte man doch in ihm den Moshiach (Messias) vermuten. Wenn er das alles täte und Erfolg hätte, und er den heiligen Tempel wieder an seinem Platz erbaute und das versprengte Israel wieder einsammelte – dann wäre das doch gewiss der Messias. Er wird (dann) die ganze Welt zurecht bringen, um Gott zusammen zu dienen, wie geschrieben steht: „Denn alsdann will ich den Völkern andre, reine Lippen geben, dass sie alle den Namen des Herrn anrufen, ihm einträchtig zu dienen.” (Mishneh Torah, Gesetz der Könige 11:4; aus Zephanja 3,9) Siehe unseren Artikel  „Rabbinic views on the coming of the Messiah”.

Diese Lehre wird im Judentum weithin vertreten, was die Bühne für einen Anti-Christus bereitet, der als der jüdische Messias angenommen würde.

Die Lesung in der Synagoge in der Morgenversammlung des Tisha b’Av sind die Prophezeiungen von Mose und Jeremia über die Verwüstung des Landes (5. Mose 4,25-40; Jeremia 8,13-9,23). Dieses Thema wird in unserem Artikel über „Tisha b’Av & Zechariah 11″ behandelt.
Was alle anderen Fastentage anbetrifft sind die Synagogenlesungen am Nachmittag
2. Mose 33 – 34 (die dreizehn Attribute Gottes) und Jesaja 55 – 56 (die Verheißung der Erlösung). Diese Themen werden in unseren Artikeln „Gottes Offenbarung an Mose – die dreizehn Attribute Gottes” und „Gerettet woraus?” betrachtet.

Wir werden daran erinnert, geschickte Arbeiter zu sein, wenn wir weiter an Gottes Haus bauen, „uns Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der das Wort der Wahrheit richtig austeilt” (2. Timotheus 2,15).

Euer Messianic Good News Team Südafrika
im Glauben, der den Heiligen ein für allemal überliefert worden ist, am 28. Juli 2009

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