Dies ist eine gekürzte und redigierte Version einer Power-Point Serie, die ursprünglich von Margie Kinsella zusammengestellt wurde. Margie hat auch ein Buch geschrieben mit dem Titel “Myths in the Sheepfold” (Die Mythen unter der Schafsherde), das einige dieser Themen behandelt. Margie hat einen Dienst in Malaysia und trotzdem auch ein besonderes Verlangen nach der Errettung jüdischer Menschen. Sie lebt zur Zeit in Singapur und kann unter folgender e-mail – Adresse erreicht werden: margie_kinsella@yahoo.com.
Teil 1 – Was sagt uns die Statistik?
Das weltweite Judentum wird auf 14 Millionen Menschen geschätzt. Davon leben 42% in Israel, 39% in den USA, die übrigen hauptsächlich in Frankreich, Kanada, Großbritannien, Russland, Argentinien, mit kleineren Gruppen in Deutschland, Australien, Brasilien, der Ukraine, Südafrika und noch vielen anderen Ländern. Wegen der unterschiedlichen Quellen haben wir verschiedene Statistiken und deshalb ungefähre Zahlen.
Israels Bevölkerung: 7.700.000
75,4 % Juden – 5,8 Millionen, darunter mehr oder weniger 10.000 Jesus-Gläubige
20,4 % Araber – 1,6 Millionen, darunter ca. 16.000 Christen
4,2 % andere, z.B. 320.000 Armenier, andere Christen weder jüdisch noch arabisch.
Klischeehafte Vorstellungen von Juden
Es gibt zwei Richtungen. Die eine ist antisemitisch; die andere ist philosemitisch. Beide gründen sich auf Klischees.
Zu den gewöhnlichen Klischees gehört die “neurotische, die allzu beschützende jüdische Mutter”, die “verwöhnte und materialistische jüdische Prinzessin”, der “linke Liberale” und der “nette jüdische Junge”, aber das Klischee, das am meisten herabsetzend wirkt, ist das des “reichen jüdischen Geizkragens”. Shylock, der berüchtigte jüdische Geldverleiher in dem Stück von Shakespeare “Der Kaufmann von Venedig” ist der Inbegriff des Klischees, dass alle Juden als Geschäftsleute gemein und schlau sind. (Als Shakespeare dieses Stück schrieb, gab es in England keine Juden.) Der Philo-Semitismus wird besonders unter Japanern gefunden, die meinen, dass Juden so klug sind, gute Geschäftsleute, einfach schöne Menschen sind.
Sanseidos New Crown English-Japanese Dictionary (revidierte Ausgabe, 1964) sagt: “Jude dzu n. Jude: Juden gelüstet nach Geld – demzufolge gibt es viele jüdische Millionäre. Das Wort kann auch benutzt werden anstelle von folgenden Wörtern: ‘geizig’, ‘knauserig’ und ‘reich’ “.
Während viele Juden in der Welt in der Tat wohlhabend sind, gibt es auch eine bedeutsame Ebene der Armut in bestimmten Wohngebieten. Während das israelische Bruttosozialprodukt im Vergleich mit dem vorigen Jahr um 4,5% zugenommen hat, bleibt die Armut in Israel ein Problem. 50% der Kinder in Jerusalem leben in Armut. Jerusalem ist die größte Stadt im Land mit einer Bevölkerung von 763.000 Menschen. 23% der Kinder und 14% der Familien in Tel Aviv leben unterhalb der Armutsgrenze. 20% der Familien und 34% der Kinder leben in ganz Israel in Armut.
Israel hat die höchste Armutsrate unter Kindern von den 35 Ländern in der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Trotz einer leichten Verbesserung ist Israel – neben den USA, Mexiko und Chile – weiterhin das Land in der OECD mit dem höchsten Auseinanderklaffen zwischen Reichen und Armen. (Jpost)
Es sollte uns nicht verwundern, dass 55% der Haredi-Familien (gemäß dem Zentralbüro für statistische Daten) und 53,2% der Araber-Familien (gemäß dem NII Armutsbericht) unterhalb der Armutsgrenze leben.
“Die Mietpreise und Grundstückpreise in Jerusalem und im Raume Tel Aviv sind den teuersten Städten in Europa und USA gleichgestellt, während Israelis auf der andern Seite weniger als die Hälfte verdienen als ihre amerikanischen und europäischen Arbeitskollegen.” (laut dem MAOZ Bericht)
Im August und September (2011) versammelten sich Hunderttausende in Massendemonstrationen in Tel Aviv und Jerusalem, um gegen die hohen Lebenshaltungskosten und gegen den Mangel an Wohnraum zu günstigen Mieten zu protestieren.
Nationalitäten in Israel
In Israel gibt es Juden aus ca. 120 Ländern – und nicht alle sind wirklich Nachkommen von Abraham, Isaak und Jakob!
Nur wenige Juden in der Welt wissen aus welchem Stamm sie sind, da alle Geschlechtsregister bei der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n.Chr. vernichtet wurden. Durch die Jahrhunderte hat es viele Konvertiten zum Judentum gegeben.
● Im Haushalt des Abraham wurden sogar seine Sklaven beschnitten (1.Mose 17, 13).
● Ein Völkergemisch zog aus Ägypten aus – und doch waren alle als “Israel”
bekannt (2.Mose 12, 38).
● Tausende bekehrten sich zu den Juden, als Esther Königin war (Esther 8,17).
● Jesus spricht von Juden, die das Land durchziehen, um Proselyten zu machen
(Matthäus 23, 15)
● Die vielen Menschen zu Pfingsten redeten in verschiedenen Sprachen, und es
hätten viele davon Bekehrte zum Judentum gewesen sein können.
● Im Römischen Reich bestand die Bevölkerung aus ca. 12% Juden, bevor
das Christentum sich ausbreitete!
Viele Juden sind keine Anhänger des Judentums, sondern haben die unterschiedlichsten religiösen Auffassungen. Sie sind auch Atheisten oder New Age Anhänger, und vielleicht 500.000 glauben an Jesus. Es gibt so viele politische Unterschiede. Die einen sind Zionisten und auch Nichtzionisten oder Freidenker. Das jeweilige Herkunftsland spielt bei ihrer Identifikation auch eine bedeutende Rolle.
Was ist das größte Hindernis für jüdische Menschen, dass sie “Christen” oder “Gläubige an Jeshua” werden?
Eine 2000-jährige Geschichte der Verfolgung durch sogenannte “Christen” in Europa und in Russland ist ein Grund, warum Juden nicht so schnell Christen werden.
Eine Geschichte der Verfolgungen
Als in zunehmendem Maße Nachfolger des Messias Jesus aus den Heidenvölkern kamen, wurden Praktiken eingeführt, die sicherstellen sollten, dass Heiden und Juden getrennt blieben.
● An vielen Orten in Europa war es Juden verboten, etwas an Christen zu verkaufen
oder von ihnen zu kaufen.
● Es war Christen verboten, jüdische Ärzte aufzusuchen.
● Die einzigen Rechte, die Juden besaßen, waren, Geldverleiher zu sein, denn den
Christen war es verboten, Wucherzinsen zu erheben.
● Juden wurden ständig mit “Christus-Mörder” betitelt.
● Juden wurden gezwungen, Priestern zu erlauben, in ihre Synagogen zu kommen
und ihnen zu predigen, besonders in Frankreich.
Das allgemeine Volk glaubte einfach, dass es ziemlich angebracht war, Juden zu misshandeln, da sie ja für den Tod Christi verantwortlich seien. Aber was sagt die Heilige Schrift?
“Denn in Wahrheit rotteten sich zusammen in dieser Stadt wider deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und der Volksmenge Israels, um alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hatte, dass es geschehen sollte” (Apostelgeschichte 4, 27-28).
Die Trennung zwischen Heiden und Juden wurde auf beiden Seiten ermutigt. Die Rabbiner haben alles getan, was sie tun konnten, diejenigen Juden, die an Jesus glaubten, auszusondern. Schon im ersten Jahrhundert n.Chr. wurden Verfluchungsworte inszeniert, und alle Juden, die diese Verfluchung nicht sprechen wollten, wurden so als Nachfolger von IHM identifiziert und galten als Abgefallene. Diese Fluchsätze lauteten:
“Mögen die Abgefallenen keine Hoffnung haben, wenn sie nicht zu Deiner Torah zurückkehren, und mögen die Nazarener (Notzrim) und die Minim (Ketzer) in einem Augenblick verschwinden. Mögen sie aus dem Buch des Lebens ausgetilgt sein und nicht mit den Gerechten verzeichnet werden.”
Die mittelalterlichen Kreuzzüge, die hauptsächlich das Ziel verfolgten, Jerusalem von jeglicher muslimischen Vorherrschaft zu befreien und die östlich-orthodoxen Kirchen von muslimischer Bedrückung frei zu setzen, hatten unbeabsichtigte Reaktionen für das europäische Judentum. Als Scharen von Kreuzzüglern, die mit Vergeltungsgelüsten gegen die Feinde Christi und seiner Kirche entzündet waren, durch Europa zogen, haben sie eine Welle der Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung entfesselt.
Als die Stadt Jerusalem von den Kreuzzugrittern 1098 erobert worden war, wurden Muslime und Juden, die Zuflucht in ihren Heiligtümern gesucht hatten, niedergemetzelt. Von den Juden heißt es, dass sie in der großen Synagoge bei lebendigem Leibe verbrannt sind, als das Gebäude von den Kreuzrittern angezündet und bis auf die Grundmauern niedergebrannt wurde, und die Kreuzritter um die Brandstätte herum paradierten und das Lied sangen: “Christus, wir verehren dich” *
Während der spanischen Inquisition im Jahre 1492 musste bei der Taufzeremonie für Juden unter anderem gebetet werden:
“Jetzt und hier widerrufe ich jedes Ritual und jede Beachtung jüdischer Religion, verabscheue alle ihre heiligsten Zeremonien und Ordnungen, die ich in früheren Tagen gehalten habe. In Zukunft werde ich keine dieser Riten praktizieren oder Ähnliches feiern, auch keine Gebräuche mehr meiner früheren Verirrungen, indem ich verspreche, nichts dergleichen zu suchen oder auszuführen……Ich verspreche, dass ich niemals mehr zu dem Ausgespuckten des jüdischen Aberglaubens zurückkehren werde.”
Andere Versionen enthielten auch folgendes:
“Ich will keine Gemeinschaft haben mit den verfluchten Juden, die sich nicht taufen lassen……Ich werde die fleischliche Beschneidung nicht praktizieren oder das Passahfest, den Sabbat oder die anderen Feste feiern, die mit der jüdischen Religion verbunden sind… …… Mit Bezug auf Schweinefleisch verspreche ich, diese Regel zu halten, weil ich durch andauernde Gewohnheit es kaum essen kann. Wenn es mir bewusst wird, dass Speisen damit gekocht wurden, weigere ich mich, auch davon zu essen…….Wenn ich in den oben erwähnten Dingen als Übertreter erfunden werde……..dann soll ich durch die Hände unserer Mitgenossen umkommen durch Verbrennen oder Steinigung, oder wenn mein Leben verschont wird, soll ich doch sofort meine Freiheit verlieren, und man soll mich mit all meinem Hab und Gut an jemanden nach ihrer Wahl als einen ewigen Sklaven übergeben…”
Juden standen vor der starren Wahl entweder “Christen” zu werden oder auszuwandern oder auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden. Viele Juden konvertierten öffentlich, aber im Geheimen haben sie weiterhin ihre jüdischen Riten beachtet. Diese nannte man “marranos” (ein herabsetzender Ausdruck, welcher Schweine bedeutete). Heute sind sie unter dem Namen “Bnei Anousim” bekannt. Sogar heute noch erfahren sogenannte “katholische Familien” von ihrer jüdischen Abstammung.
So wie heute viele Christen von Muslimen oder Hindus attackiert und aus ihren Häusern verjagt werden, so wurden in der Geschichte Juden im “christlich orthodoxen” Russland immer wieder aus ihren Häusern vertrieben oder getötet; im Jahre 1881 wurden in 160 Städten und Dörfern russische Juden angegriffen. In jedem dieser Orte wurden 40 – 50 Juden umgebracht. Damit begann eine große Einwanderungswelle von Russland nach dem Land Israel, das damals noch als Palästina zu dem Ottomanischen Reich gehörte.
Als Hitler im Jahre 1933 an die Macht kam, hat er sofort verfügt, dass Juden nicht länger deutsche Staatsbürger seien. Juden wurden sofort an ihren Arbeitsplätzen entlassen. So wurde sehr oft die Frage gestellt, warum das jüdische Volk nicht zurückgeschlagen habe.
Während der Jahrhunderte langen Verfolgung hat das jüdische Volk ganz bewusst eine “passive” Haltung eingenommen, nämlich: schlage nicht zurück, verhalte dich ruhig im Boot, auch das wird vorübergehen, oder sie sind einfach in eine andere Stadt gezogen. Sie hatten doch seit Jahrhunderten in Deutschland gelebt; sie erwarteten auch diesmal, dass sich die Dinge ändern würden.
Fünf Jahre später, in der sogenannten “Kristallnacht” (die Nacht zerbrochenen Glases), wurden ca. 10.000 Läden, die jüdischen Menschen gehörten, verwüstet und Häuser und Synagogen wurden überall in Deutschland abgebrannt. Hitler hatte sieben Tage Terror gegen die Juden angeordnet. Der jüdischen Gemeinschaft wurde befohlen, eine Million Reichsmark als Strafe für die Reinigungsarbeiten zu zahlen. Juden wurden gezwungen, die Straßen zu schrubben.
Als Hitlers Krieg sich ausweitete, wurden Juden in Konzentrationslager geschafft. Über dem Tor zum KZ Buchenwald stand geschrieben: “Jedem das Seine” oder “Jeder bekommt, was er verdient hat”. Die Nazis hatten Gürtelschnallen mit der Aufschrift: “Gott mit uns”.
Doch während dieser dunklen Tage gab es kleine Strahlen des Lichts, nämlich Christen aus den Heiden, die bereit waren, ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen, um jüdische Menschen zu retten.
IRENA SENDLER war eine deutsche Katholikin, die in Polen lebte, und einen Passierschein zum Warschauer Ghetto besaß, wo sie als Sozialarbeiterin die Menschen auf Anzeichen von Typhus untersuchte. Zusammen mit anderen des polnischen Widerstandes schmuggelte sie 2500 jüngere und ältere Kinder in Ambulanzwagen und mit der Straßenbahn aus dem Ghetto, indem sie ihnen falsche Dokumente ausstellte und ihnen Schutz in einzelnen Familien oder Kinderheimen außerhalb des Ghettos verschaffte. Dabei wurde sie erwischt, brutal geschlagen und zum Tode verurteilt. Doch sie wurde vor der Hinrichtung von ihren Kollegen gerettet, welche die deutschen Wächter bestochen haben. Für den Rest des Krieges lebte sie im Untergrund, half aber weiterhin dabei, jüdische Kinder zu retten. Sie starb im Jahre 2008 im Alter von 98.
Es war sehr risikoreich, damals den Juden zu helfen. Ganze Familien wurden gehängt, wenn eine polnische Person dabei erwischt wurde, Juden geholfen zu haben! Ganze Dörfer wurden vernichtet, weil ihre Bewohner Juden geholfen hatten! Die Ulma Familie (Vater, Mutter und sechs Kinder) aus dem Dorf Markowa nahe Lancut, wo viele Familien ihre jüdischen Nachbarn verborgen hielten, wurden von den Nazis zusammen mit den acht Juden, die sie versteckt hatten, gehängt. In den Dörfern von Bialka wurden 150 Bewohner niedergemetzelt, weil sie Juden bei sich versteckt hatten. Im November 1942 hat ein ukrainischer SS-Trupp zwanzig Bewohner von Berecz exekutiert, weil sie jüdischen Flüchtlingen aus dem Ghetto von Povorsk geholfen hatten.
Zehn Prozent der polnischen Bevölkerung in Warschau war aktiv an dem Verbergen ihrer jüdischen Nachbarn beteiligt. Man schätzt, dass die Anzahl der Juden, die 1944 auf der nichtjüdischen Seite von Warschau im Verborgenen lebten, zwischen 15.000 und 30.000 betrug; und diese verließen sich auf ein Netzwerk von 50.000 bis 60.000 Polen, die Unterkunft besorgten, und ungefähr die Hälfte von ihnen leisteten Beistand in manch anderer Weise.
Tausende polnischer Menschen haben ihr Leben gelassen, indem sie den Juden halfen. Wie hätten Sie sich verhalten?
Die neue israelische Mentalität kann unter dem Stichwort NIE WIEDERzusammengefasst werden. Wir besitzen die Macht des Militärs (in hebräisch bitahon), was dann bedeutet, dass Gottvertrauen in Verbindung mit militärischer Macht gebracht wird. Nach dem Holocaust-Geschehen haben Sabras (im Staat Israel geborene Israelis) die europäischen Juden sogar kritisiert, dass sie nicht zurückgeschlagen haben, um in Ehren zu sterben. Diese Einstellung brachte Schwierigkeiten mit sich bei der Aufnahme und der Eingliederung von Holocaust-Überlebenden. Heute leben ca. 208.000 Überlebende in Israel, viele von ihnen in großer Armut:
“Armut unter den Holocaust-Überlebenden in Israel ist so etwas wie ein schmutziges kleines Geheimnis. Die geschätzte Zahl von 70.000 Überlebenden – ein Drittel davon lebt in Israel – haben nicht genügend Geld, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, wie Unterstützergruppen dieser Opfer sagen. Die Überlebenden kommen in die Suppenküchen oder in die sozialen Wohlfahrtsorganisationen der Regierung.” (Seattle Times)
Die Juden werden gelehrt, diese Geschichte nicht zu vergeben! “Wenn wir vergeben, dann könnte es wieder geschehen!” Das Problem bei dem Nichtvergeben im Falle Israels aber ist, dass Israel die Palästinenser in dem gleichen Geist behandelt, in dem sie einmal behandelt wurden! Man sieht auf die Palästinenser herab; man nennt sie “Ratten” und “Kakerlaken”, also mit den gleichen Namen, mit denen die deutschen Nazis die Juden betitelten.
Die israelische Friedensaktivistin Nurit Peled-Elhanan, eine Professorin für Sprache und Erziehung an der Hebräischen Universität von Jerusalem, deren Tochter durch einen Selbstmordattentäter 1997 ermordet wurde, schreibt in diesem Konflikt Israel die Schuld zu, weil sie die Palästinenser unterdrücken. Ihr neues Buch zeigt auf, dass israelische Textbücher wiederholt Araber und Muslime in einer Weise darstellen, wodurch Israelis zum Krieg und zu ungerechtfertigten Tötungen von Palästinensern angestiftet werden.
Frau Eva Mozes Kor und ihre Zwillingsschwester Miriam wurden Opfer der berüchtigten Experimente des Dr. Josef Mengele in Auschwitz. Eva wurden tödliche Bakterien verabreicht, um festzustellen, wie lange sie das überleben würde. Sollte sie daran sterben, würde auch ihre Schwester sofort getötet werden, um an den beiden Leichen sofort eine Autopsie durchzuführen. Eva “wollte” aber nicht sterben; beide blieben am Leben!
50 Jahre später, im Jahre 1995, hat Frau Eva Mozes Kor allen Nazis öffentlich vergeben. Sie sagte: “Ich fühlte, wie eine unglaublich schwere Last an Leid von mir genommen worden war.” Sie meinte, weil sie ihren schlimmsten Feinden vergeben konnte, war sie endlich frei, sich von ihrem Opferstatus zu befreien. Eva meinte ebenfalls, dass Länder versagt haben, Frieden zu schließen, weil sie ihre Feinde nicht ermutigt haben, einander zu vergeben, um sich selber zu heilen, und dass ohne Vergebung auch zukünftige Friedensanstrengungen versagen würden.
Aber andere KZ-Überlebende waren darüber entsetzt! Sie meinten: “Niemand kann das reine Böse vergeben!”
Über die Jahre haben viele Länder, viele Bevölkerungsgruppen das jüdische Volk um Vergebung gebeten. Doch gemäß meiner Kenntnis wurde niemals darüber berichtet, dass israelische oder jüdische Leiter darauf reagiert haben, indem sie ausdrückten: “Ja, wir vergeben euch!”
So müssen Christen in den Riss treten, beten und daran arbeiten, dass Juden und Muslime geistlich gerettet werden, indem sie durch Jesus Christus mit Gott versöhnt werden, wie geschrieben steht:
“Alles aber kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich selbst versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung verliehen hat. Denn Gott versöhnte in Christus die Welt mit sich selbst, indem er ihnen ihre Übertretungen nicht anrechnete und in uns das Wort der Versöhnung legte” (2. Korinther 5,18-19).
Teil 2 – Das Gesetz über die Rückkehr ins Land Israel
Nach der israelischen Definition schließt das Gesetz der Rückkehr jede Person ein, die von einer jüdischen Mutter geboren wurde. Das Gesetz sieht weiterhin vor, dass die Rechte eines Juden seinem Kind und Enkelkind verliehen werden können, weiterhin dem Ehepartner eines Juden, dem Ehepartner des Kindes eines Juden und dem Ehepartner des Enkelkindes eines Juden, außer einer Person, die einmal Jude gewesen ist, aber freiwillig ihre Religion geändert hat. Das hat einmal auch die betroffen, die Nachfolger des HERRN Jesus geworden waren und sich haben taufen lassen. Aber im Jahre 2008 hat das höchste Gericht in Israel verfügt, dass auch Juden, die an Jesus glauben, immer noch Juden seien und aufgenommen werden müssten.
Sind sie erst einmal in Israel, haben Juden die Freiheit, Jesus anzunehmen und sich taufen zu lassen, weil es im Staat Israel “Freiheit der Religion” gibt, obwohl die ultra-orthodoxen Juden alles mögliche unternehmen, jedes Evangelisieren von messianischen Juden zu unterbinden.
Während viele Leute sich als Juden ansehen und sich für die israelische Staatsbürgerschaft unter dem Rückkehrergesetz qualifizieren, steht die jüdische Ehe- und Scheidungsgesetzgebung in Israel unter der Gerichtsbarkeit des Oberrabbinats von Israel, die den jüdischen Status einer Person streng gemäß der halakha definiert. Gemäß dieser halakha (jüdisches Gesetz) ist es nur den Kindern erlaubt, die von einer jüdischen Mutter geboren wurden, in Israel sich als “Juden” registrieren zu lassen. Reformjuden in USA dagegen erkennen jeden als Juden an, der von einer jüdischen Mutter oder einem jüdischen Vater abstammt. Die Maßstäbe und Interpretationen des Oberrabbinats in diesen Angelegenheiten werden im allgemeinen von dem israelischen Innenministerium gebraucht, um eine Eheschließung oder Ehescheidung vorzunehmen. Deshalb kann eine Person, die ihre jüdische Abstammung nicht gemäß der Zufriedenheit des Rabbinats belegen kann, gesetzlich keine Erlaubnis erhalten, heute eine jüdische Person in Israel zu heiraten. Es wurde nie eine Vorkehrung getroffen, um eine Ehe zwischen Angehörigen von zwei verschiedenen Religionsrichtungen schließen zu können. Obwohl die Mehrheit der jüdischen Israelis säkular eingestellt ist, kontrolliert die ultra-orthodoxe, Haredi orientierte Shas Partei das Innenministerium – und benachteiligt andere Gruppen. Die Folge davon ist, dass Tausende von israelischen Staatsbürgern ins Ausland reisen – oft nach Zypern – um dort zu heiraten.
Yonatan Touva, ein Analytiker israelischer Außenpolitik, der seinen Sitz in Tel Aviv hat, kommentiert wie folgt:
“Die Debatte innerhalb Israels über diese Themen geschieht leidenschaftlich und läuft ständig. Das hindert Israel daran, eine zusammenhängende Definition seiner eigenen Identität auszudrücken, geschweige denn eine, die angenommen und von der Mehrheit seiner Bürger anerkannt wird, von denen die meisten säkular und liberal sind, gemessen an westlichen Maßstäben” (Nytimes.com Juli 29, 2011).
Ist Gott dabei, alle Juden im Staat Israel zu sammeln?
Es gibt viele alttestamentliche Verse, die von einer Rückkehr in das Land sprechen. Auf was weisen diese Verse hin?
Worte, die im Neuen Testament gebraucht werden, helfen uns, das Alte Testament zu verstehen. Sie sind ein Muster, eine Kopie, ein Beispiel, ein Schattenbild, ein Lehrmeister (um hin zu Christus zu führen), ein Modell, ein Typus, eine Gestalt, eine Vorausschattung, ein Sprichwort, eine Allegorie, ein Symbol, ein Gleichnis – im Hebräerbrief als “Typus” und als “symbolisch” übersetzt.
Auf was weist nun das Einziehen in das “verheißene Land” hin? Was wird “vorausgeschattet”?
4. Mose 14,23 sagt uns, dass die Spione, die ausgesandt worden waren, das Land auszukundschaften, mit einer schlimmen Nachricht zurückkamen, weil sie es zugelassen hatten, dass Angst ihren Glauben an die gegebenen Verheißungen Gottes überwinden konnte. Wegen dem Mangel an Glauben – “sollen sie das Land nicht schauen, das ich ihren Vätern zu geschworen habe; keiner von allen, die mich verworfen haben, soll es schauen! Nur meinen Knecht Kaleb, der einen andern Geist gezeigt und unwandelbar zu mir gehalten hat, den will ich in das Land bringen……”
Psalm 95,10-11: “So schwur ich denn in meinem Zorn: Sie sollen nicht eingehen zu meiner Ruhstatt.”
Der Hebräerbrief zeigt in Kapitel 3 und 4, auf was diese “Ruhstatt” hinwies:
“Denn wenn Josua sie zur Ruhe eingeführt hätte, würde er nicht von einem andern, späteren Tage reden. Also bleibt dem Volke Gottes eine Sabbatruhe übrig. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, ruht auch selbst von seinen Werken wie Gott von den seinigen” (Hebräer 4,8-10). Das ist die ewige “Ruhe”, in die wir durch Glauben eingehen!
“So wollen wir uns nun eifrig bemühen, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand als gleiches Beispiel des Ungehorsams zu Fall komme” (Hebräer 4,11).
“Denn vermöge der Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht durch euch – Gottes Gabe ist es – nicht aus Werken, damit nicht jemand sich rühme” (Epheser 2,8-9).
Zu sagen und zu lehren, Juden sollen heute in das geographische Land Israel einziehen als eine Erfüllung des Alten Testamentes, zeigt doch, dass man die Lehren des Neuen Testamentes vollkommen ignoriert und dabei übersieht, auf was die Geschehnisse im Alten Testament eigentlich hinweisen!
Das Alte Testament findet seine Erfüllung im Neuen Testament, nämlich in JESUS, dem Christus/Messias. Jüdische Menschen finden ihre Erfüllung, indem sie diesen Messias persönlich in ihr Herz aufnehmen – und nicht, indem sie physisch ins Land Israel einwandern.
Wenn es in Römer 11,11 heißt: “Sind sie (das Israel nach dem Fleisch) etwa gestrauchelt, damit sie zu Fall kämen? Das sei ferne! Sondern infolge ihrer (Israel) Verfehlung ist das Heil zu den Heiden gekommen, um sie (Israel) zur Nacheiferung zu reizen”, dann bedeutet dies, sie (Israel) für die Erlösung durch Christus zu reizen – und nicht für eine Rückkehr in das geographische Land.
Lasst uns den Antisemitismus bekämpfen, der das Alltagsleben für jüdische Menschen in vielen Ländern der Erde angstvoll und gefährlich sein lässt. Lasst uns den Antisemitismus und den Hass auf das jüdische Volk vertreiben, anstatt zuzulassen, dass der Hass das jüdische Volk aus unseren Völkern vertreibt.
“…….denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes zur Zerstörung von Bollwerken, indem wir Erwägungen zerstören……” (2. Korinther 10,4).
Biblische Wahrheit ist: die Rückkehr muss zu Gott geschehen – das Sammeln für Shilo – den Messias!
“Nie weicht das Zepter von Juda, noch der Führerstab von seinen Füßen, bis dass der Herrscher (schilo) kommt, dem die Völker gehorchen (oder sich vor Ihm versammeln)” (1. Mose 49,10).
1 ) Schilo – der Ort
─ ein Ort des Versammelns und der Fürsorge: Josua 18,1
─ ein Ort, wo zukünftige Ehefrauen gefunden wurden: Richter 21,11; 20-21
─ ein Ort der Anbetung: 1. Samuel 1 – 3
─ ein Ort, wo Gebete beantwortet wurden: 1. Samuel 1,9
─ ein Ort, wo der Herr sich selbst offenbarte: 1. Samuel 3,21
─ ein Ort, wo Gottes Name wohnte: Jeremia 7,12
─ ein Ort, wo die Lade Gottes weggenommen wurde: 1. Samuel 4,10
─ ein Ort, der zum Fluchwort wird, weil sie nicht hörten….: Jeremia 26,4-6
─ ein Ort, der von Gott verworfen wurde: Psalm 78, 59-61
Wir können erkennen, dass Schilo, der Ort, einen Hinweis gab und eine Vorausschattungeben des Messias selbst war:
2 ) Schilo – die Person
─ Jesus ist die Quelle unserer Versorgung
─ Er empfängt die Braut
─ Er ist es, durch den wir Gott um etwas bitten
─ Er trägt den Namen Gottes
─ Er ist es, durch den wir Gott anbeten, Er ist der Mittler
─ Er hat uns Gott offenbar gemacht
─ Er wurde gefangen genommen und abgeführt
─ Er wurde ein Verfluchter und an das Holz gehängt, und
─ Er wurde verlassen wegen unserer Sünden.
“Schilo” ist derjenige, der kommen soll……… der Kommende…….
Matthäus 11, 3: “Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?”
“……bis dass der Herrscher kommt, dem die Völker gehorchen (oder sich vor Ihm versammeln).”
Markus 13,27: “Und dann wird er die Engel aussenden und die Auserwählten versammeln von den vier Winden her, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.”
Epheser 1,10: “……..bei Erfüllung der Zeiten: alles zusammenzufassen in Christus, was in den Himmeln und was auf Erden ist.”
Lasst uns beten, dass der HERR Jesus sich offenbart – so wie Josef in Ägypten sich seinen Brüdern offenbarte!
Möge Israel, egal wo, seine Identität im Messias JESUS finden! Mögen sie die Ruhe in IHM finden!
Hinweis: Auf www.messianicgoodnews.org gibt es einen Artikel über The Hope of Israel in Ezekiel 37 für eine tiefere Diskussion über die Verheißung der Wiederherstellung.
Teil 3 – Der Judaismus
Die Religion, die sich heute Judaismus nennt, ist keinesfalls in Übereinstimmung mit der Bibel. Wo kommt diese Religion her? Der Rabbiner Ben Zion Bokser betonte die Tatsache, dass weise Rabbiner und der Talmud die Quelle des Judaismus sind:
“Dies ist kein ungewöhnlicher Eindruck – und man kann das manchmal unter Juden und genau so bei Christen feststellen – dass man meint, Judaismus sei eine Religion, die von der hebräischen Bibel herstamme. Das ist natürlich ein trügerischer Eindruck. Judaismusist keine Religion der Bibel.” (Rabbiner Ben Zion Bokser, “Judaism and the Christian Predicament” (Judaismus und die schlimme christliche Lage), New York: Alfred A. Knopf, 1967, Seite 59.)
“Die jüdische Religion, wie sie sich heute darstellt, lässt sich ohne Unterbrechung durch all die Jahrhunderte zu den Pharisäern zurückverfolgen. Ihre führenden Ideen und Methoden fanden Ausdruck in einer Literatur ungeheuren Ausmaßes, von der immer noch ziemlich viel existiert. Der Talmud stellt den größten und wichtigsten Teil jener Literatur dar.
Im Alten Testament wurde die Sühnung für die Sünden aufgrund des Opfersystems vollzogen, wie es von dem Gesetz des Mose verlangt wurde. Das war nach der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n.Chr. nicht länger möglich. Demzufolge haben die Pharisäer ein neues System der Sühnung entwickelt. Das Rabbinerprogramm, das durch den Kreis um Johanan ben Zakkai (Pharisäer) geschneidert wurde, ersetzte das Opfer und die Wallfahrt zum Tempel mit dem Studieren der Schriften, Gebeten, Fasten und Werken der Frömmigkeit, um so das Bedürfnis nach einem zentralen Heiligtum in Jerusalem auszuschalten.” (Mehr Information über dieses Thema finden Sie in den Artikeln beiwww.messianicgoodnews.org: Rabbinic Authority and the Oral Law von Kevin Daly undHeirs of Abraham – what is the orthodox faith of Israel? von Peter Cohen.)
Die Hauptströmungen des Judaismus zeigen sich als reformiert, konservativ, orthodox, ultra-orthodox, Chabad, rekonstruktiv und in Hunderten verschiedener Abspaltungen. (Die messianischen Juden werden nicht als ein Teil des Judaismus angesehen.)
Gemäß Wikipedia wurde die Bevölkerungsgruppe der amerikanischen Anhänger des Judaismus auf ungefähr 5.128.000 oder 1,7% der Gesamtbevölkerung im Jahre 2007 (301.621.000) geschätzt; die Bevölkerung einschließlich derjenigen, die sich kulturell als jüdisch bekennen – wenn auch nicht unbedingt im religiösen Sinne – wurde auf rund 6.489.000 (2,2%) im Jahre 2008 geschätzt.
Wie identifiziert sich das amerikanische Judentum 1
Als reformiert sehen sich 35%.
Als konservativ sehen sich 26%.
Als orthodox sehen sich 10%.
Andere, wie rekonstruktiv oder säkular, machen 29% aus.
Die Zahlen variieren je nach den unterschiedlichen Meinungsumfragen. Im Jahr 2008 befand eine amerikanische Untersuchung über religiöse Identität heraus, dass 3,4 Millionen amerikanischer Juden sich selbst als religiös bezeichnen – von einer allgemeinen jüdischen Bevölkerung in USA von ca. 5,4 Millionen ausgehend.
Das Reformjudentum
Diese Reformbewegung wurde 1817 in Deutschland gegründet, als viele europäische Juden darum kämpften, die volle politische Emanzipation und soziale Integration innerhalb der allgemeinen Gesellschaft zu erlangen. 2
In seinen Kerninhalten fordert die Reformbewegung die Glaubensauffassung heraus, dass die Gesetze und Rituale des Alten Testamentes in der heutigen Welt noch immer streng beachtet werden müssten. Mit Ausnahme der körperlichen Beschneidung hat das Reformjudentum auf beinah alle traditionellen jüdischen Rituale verzichtet. (Es gibt doch noch eine Bewegung, die sie wieder einsetzen will.)
Eine der leitenden Prinzipien des Reformjudentums ist die Selbstbestimmung einer Persönlichkeit. Ein Reformjude hat das Recht, selbst zu entscheiden, ob er einer bestimmten Glaubensauffassung oder -praxis zustimmen soll oder nicht.
Das Reformjudentum verwirft die Lehre von der göttlichen Offenbarung der Torah, die Erwählung Israels als ein besonderes Volk und alle anderen übernatürlichen Elemente der klassischen jüdischen Religion. Es betont “ethischen Monotheismus” – also dass moralisches Betragen über der Beachtung von Ritualen steht als die wahre Erfüllung des Zweckes des Menschseins hier auf Erden. “Erlösung” kommt durch die Verbreitung allumfassender moralischer Ideale in diesem Leben. Die Reformsynagogen sind bekannt für ihre große Beteiligung an so vielen Formen sozialer Aktivitäten.
Sein Ziel ist, den Kern der moralischen Lehren der biblischen Propheten zu bewahren und die Integration von Juden in die umgebende heidnische Gesellschaft zu ermöglichen – ohne dass Juden sich zum Christentum bekehren.
Obwohl das Reformjudentum niemals in aktiver Weise Heiden zu bekehren versuchte, nimmt es doch Konvertiten bereitwillig auf. Seine Akzeptanz von Mischehen und seine Anerkennung von Kindern aus der Abstammungslinie eines jüdischen Vaters als Juden hat die Zahl der Mitglieder stark erhöht. Es erlaubt die Frauenordination, das Schließen von Mischehen und die volle Teilnahme von homosexuellen und lesbischen Menschen.
Am Anfang war es gegen den Zionismus eingestellt, aber je mehr sich das Wissen um den Holocaust in den frühen 1940er Jahren verbreitete, hat das Reformjudentum den Zionismus anerkannt. Seine Mitglieder unterstützen Israel finanziell, aber sie wandern in keinem Umfang ins Land ein. (Meistens gründet sich die jüdische Unterstützung auf folgender Idee: “Eines Tages muss ich vielleicht dorthin ziehen; aber heute ist es noch nicht nötig.”)
Das konservative Judentum
Das konservative Judentum begann um 1850 herum in Deutschland. Seine Gründung geschah als Reaktion auf der vollständigen Ablehnung der halakha (jüdische Gesetze und Regeln) durch das Reformjudentum. Konservativ sein, bedeutet: Die jüdische Tradition zu bewahren, anstatt sie zu “reformieren”.
Das konservative Judentum betrachtet alle Gesetze der Torah als bindend, akzeptiert aber modernere und passendere Wege, um sie zu befolgen. Es bietet einen Kompromiss an zwischen den entgegengesetzten Polen des Reform- und des orthodoxen Judentums an.
Im konservativen Judentum gilt das rabbinische Verständnis darüber, wie man jüdische Identität versteht. Für sie ist jemand ein Jude, der von einer jüdischen Mutter geboren wurde, oder der sich zum Judaismus bekehrt in Übereinstimmung mit dem jüdischen Gesetz und der Tradition. Diese Art Judentum lehnt eine Abstammungslinie über den Vater ab, was durch die Reformbewegung ja akzeptiert wird. Konservative Rabbiner dürfen keine Mischehen vornehmen.
Konservative Juden unterstützen Israel als einen jüdischen Staat und sehen ihn als Antwort auf die nationalen Bestrebungen des jüdischen Volkes an.
Das orthodoxe Judentum
Orthodoxe Juden3 glauben an die gesamte Torah, also das Geschriebene der fünf Bücher Mose, was von Gott am Berge Sinai dem Mose gegeben worden war und auch für das moderne Leben weiterhin in allem die Autorität besitzt. Zusätzlich glaubt man aber auch an die mündliche Überlieferung, die wir im Talmud vorfinden.
Diese Juden meinen, die authentischen Erben der Gottesoffenbarung der Torah an Mose zu sein, was auch “eine mündliche Torah” einschließen soll. Dieses sei die Tradition der Auslegungen, die von einer Generation zur nächsten weitergereicht worden sei, und eine ununterbrochene Traditionskette darstelle. Diese Tradition wurde in nur mündlicher Form bis ungefähr ins 2. Jahrhundert n.Chr. hinein aufrecht erhalten, als dann das mündliche Gesetz zusammengetragen und aufgeschrieben wurde. Diese Dokumente werden dieMishna genannt. Über weitere Jahrhunderte hinweg wurden zusätzliche Kommentare über die Mishna in Jerusalem und Babylon niedergeschrieben. Diese zusätzlichen Kommentare sind als die Gemara bekannt. Gemara und Mishna zusammen sind als derTalmud bekannt. Das alles wurde im 5. Jahrhundert n.Chr. abgeschlossen.
Was steht aber in Haggai 2,11; im 5. Buch Mose 33,8 und im 2. Mose 24,4.7 ? Dort steht, dass nur die Priester das Gesetz auslegen sollen und nicht die Rabbiner, weise Männer oder die Pharisäer. Die berühmte Warnung des HERRN Jesus Christus wegen der Tradition der Menschen, welche die Gebote Gottes für nichtig erklären (Markus 7,1-13), wird als eine direkte Bezugnahme auf den Talmud genommen, oder, um es genauer zu sagen, den Vorreiter seines ersten Teils, der Mischnah, die in mündlicher Form während der Lebenszeit Christi existierte, bevor sie schriftlich verfasst wurde.
Die Bibel erwähnt mehr als einmal, dass Mose das Gesetz, das ihm gegeben worden war, niedergeschrieben hat (2. Mose 34, 27 & 5. Mose 31, 9). Deshalb fehlt jede biblische Grundlage für eine “mündliche Torah”. Es sind einfach nur die “Rabbiner-Traditionen”.
Orthodoxe Juden glauben, da es keine prophetischen Stimmen und keine Tempelsakramente mehr gibt, deren Wiederherstellung notwendig seien für die Ankunft ihres Messias, dass ein tiefes Studium der Grundtexte des Judentums, einschließlich des Talmud, das Höchste ist, was Menschen erreichen können, um mit dem Göttlichen in Verbindung zu stehen. Sie glauben, dass Gott jeden einzelnen Menschen mit guten und bösen Impulsen ausstattet, die in einem beständigen Kampf um die Vorherrschaft in der menschlichen Psyche ringen. Sie glauben, dass das einzig effektive Gegenmittel gegen die Versuchungen des Bösen ein fleißigstes Studium der Torah (die fünf Bücher Mose) und der strikte Gehorsam gegenüber ihrer Gebote ist.
Das Leiden wird als ein Zeichen des göttlichen Missfallens mit der Menschheit gesehen, und gemäß den Worten des Talmud heißt es: “Es gibt kein Leiden ohne vorausgegangene Sünde”. Man hält fest an der klassischen rabbinischen Auffassung, dass die menschliche Seele in Ewigkeit Belohnung und Bestrafung in der olam ha-bah(der zukünftigen Welt) erwartet. Jedoch im Angesicht der unerhörten Herausforderung des Holocaust-Geschehens gegenüber diesem traditionellen Denken haben eine Anzahl orthodoxer Denker noch komplexere Theorien über das Leiden und das Böse entwickelt.
Das Ritual ist eine wesentliche Eigenschaft des orthodoxen Lebens. Das jüdische Gesetz verlangt, dass Männer dreimal am Tag in einer Gruppe von wenigstens zehn Männern(ein minyan) beten. Der Sabbath verlangt auch viel Zeit. Stunden gemeinschaftlichen Gebetes und geselliges Beisammensein geschehen um die Sabbath-Mahlzeit herum.
Das orthodoxe Judentum meint, dass das konservative und das reformierte Judentum größere und nicht zu rechtfertigende Brüche mit dem historischen Judentum aufweist wegen ihrem Zweifel an der verbalen Offenbarung der geschriebenen und dermündlichen Torah und wegen ihrer Ablehnung der halachischen (jüdischen gesetzlichen) Richtschnur als bindend (obwohl in unterschiedlichem Maße). Während sie das reformierte und konservative Judentum nicht als gültige Ausdrucksformen des Judaismus anerkennen, erkennen sie doch die Juden als vollwertige Juden an, die mit diesen Bewegungen verbunden sind, außer denen, deren Judentum von väterlicher Seite herrührt und entweder unter dem konservativen oder reformierten Judentum bekehrt wurden. 4
Das moderne orthodoxe Judentum
Das moderne orthodoxe Judentum begann im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Sein Hauptziel bestand darin, die Beachtung des traditionellen jüdischen Gesetzes zu normalisieren, d.h. es möglich zu machen, alle 613 jüdische Gebote fleißig zu befolgen, und gleichzeitig noch an der Wirklichkeit der modernen Welt teilhaben kann. Der heutige orthodoxe Jude hat das Verlangen, in verschiedenen Welten gleichzeitig zu leben und dem Widerspruch mit der Koexistenz zu trotzen.
Obwohl die modernen orthodoxen Juden nicht die langen Bärte, die Seitenlocken und die schwarze Bekleidung tragen, die in der früheren alten Welt von den ultra-orthodoxen Juden bevorzugt wurde, tragen diese Männer unter ihrer Bekleidung doch einen kleinen mit Fransen besetzten Gebetsschal. Die Morgengebete werden begleitet von dem täglichen Anziehen der Gebetsriemen.
Das mosaische Gesetz verbietet das Arbeiten am Sabbat. Die Rabbiner begannen, 39 Kategorien auszuarbeiten, was denn “Arbeiten” wohl bedeute, wobei jede von ihnen eine eigene Einteilung besitzt, so dass es 39 weitere Unterabteilungen gibt. So dauert das Debattieren darüber an, was “Arbeiten” darstellt?
Das ultra-orthodoxe Judentum
Die ultra-Orthodoxen, im Hebräischen bekannt als die haredim, oder solche, die vor Gott in Ehrfurcht stehen, machen 10% der Bevölkerung in Israel aus. 56% dieser ultra-orthodoxen Juden leben in Armut ─ die meisten sind abhängig von der Sozialfürsorge. Sie gehen gewöhnlich keiner regelmäßigen Arbeit nach und dienen auch nicht im Militär.
Ihre eigenartige Kleidung hilft ihnen, ihre Wohngegenden zu definieren und sie zu isolieren, so wie sie auch ein traditionelles und religiöses Leben in den Mittelpunkt stellen. Sie kleiden sich so wie es ihre Vorfahren im 18. und 19. Jahrhundert taten. Die Männer tragen gewöhnlich einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd, und sie bedecken ihr Haupt mit einem schwarzen, breitkrempigen Hut. Die Männer haben gewöhnlich einen Bart und Schläfenlocken (peyot). Die Frauen folgen den strengen Regeln der Sittsamkeit und tragen gewöhnlich lange Röcke und Hemden mit langen Ärmeln und hochgeschlossenen Kragen. Verheiratete Frauen bedecken ihr Haupt mit einem Schal, einem Hut oder einer Perücke. Abgesehen von den Orthodoxen haben Juden das niedrigste Bevölkerungswachstum von allen ethnischen Gruppen; doch die Haredim umfassen ca. 700.000 Menschen und haben die größten Familien mit sieben oder mehr Kindern. Die Demografen (Bevölkerungsstatistiker) sagen voraus, wenn der jetzige Trend sich fortsetzt, dann werden in Amerika die orthodoxen Haredim die größte Gruppierung der Juden bis zum Jahre 2050 darstellen. In Israel ist der gleiche Trend erkennbar und ruft bei Vielen Bedenken hervor. Man spricht von “der Haredim-Explosion” 5
Im Jahre 1948 gewährte der erste Premierminister Israels, Ben Gurion, den Vollzeitstudenten in der ultra-orthodoxen Jeshiva ein vom Staat finanziertes Studium und eine Befreiung von der Wehrpflicht, um die Reihen der Torah-Gelehrten wieder aufzufüllen, die während des Holocaust-Geschehens umgekommen waren. Damals gab es 400 Studenten, 18 Jahre alt und älter und im wehrpflichtigen Alter. Heute (2011) sind es ca. 60.000.
Die Gemeinschaft der Haredim in Israel hat einerseits eine Strategie der kulturellen Trennung vom säkularen Staat angenommen, aber auf der anderen Seite sieht sie sich als der wahre Hüter des jüdischen Charakters des Landes. Dieses Thema geht zurück ins späte 19. und ins frühe 20. Jahrhundert mit dem Emporkommen des Zionismus. Die große Mehrheit der Haredi─Juden lehnte den Zionismus aus verschiedenen Gründen ab. Der Hauptgrund unter diesen war die Behauptung, dass die jüdische politische Unabhängigkeit nur durch eine göttliche Intervention erhalten werden könnte, nämlich mit dem Kommen des jüdischen Messias. Jeder Versuch, die Geschichte zu erzwingen, wurde als eine offene Rebellion gegen das Judentum angesehen.
Noch wichtiger war die Abneigung, die der politische und kulturelle Zionismus seiner Zeit gegen jede Manifestation von Religion verspürte. Vom Sozialismus her beeinflusst, betrachteten die weltlichen Zionisten die Religion als einen zeitlich überholten Überrest, der verschwinden sollte (oder gemäß einiger extremer Ansichten sogar ausgemerzt werden sollte) zugunsten des jüdischen Nationalismus. Das Resultat war gegenseitige Beschuldigungen, Ablehnung und grobe Verbalattacken. Für die Zionisten waren die Haredi─Juden entweder “Primitive” oder “Parasiten”; für die Haredi Juden waren die Zionisten tyrannisierende Ketzer. Dieser Kulturkampf plagt die israelische Gesellschaft bis heute, wo die Feindseligkeit zwischen den beiden Gruppen sogar das Erziehungssystem der beiden durchdrungen hat. 6
In vergangenen Jahren sind einige Programme vorgestellt worden, um Ausbildung und Beschäftigung für die Haredim bereit zu stellen. Obwohl von der Wehrpflicht ausgenommen, senden doch einige dieser Gruppe ihre Söhne zu israelischen Armeeeinheiten, die besonders darauf eingerichtet sind, ihren religiösen Bedürfnissen zu entsprechen.
Die Chabad-Lubavitcher
Die Chabad-Lubavitcher sind eine der größten Sekten des hassidischen Judentums innerhalb der orthodoxen Bewegung, die weltweit über 200.000 Anhänger besitzt, davon in Israel ca. 10.000 Nachfolger. Der Name “Chabad” ist eine Abkürzung für Chochmah, Binah, Da’at (Weisheit, Verständnis und Wissen). Chabad wurde im späten 18. Jahrhundert von Shneur Zalman aus Liadi gegründet. Der Lubavitcher Zweig bekam seinen Namen von der russischen Stadt Lyubavichi, wo die Gruppe bis ins frühe 20. Jahrhundert ihren Sitz hatte. Yosef Yitzchok Schneerson, der sechste Leiter, floh aus dem mit Krieg überzogenen Europa 1940 nach New York City, wo er eine Synagoge gründete. Sein Schwiegersohn Menachem Mendel Schneerson machte aus der Bewegung eine mächtige Streitmacht innerhalb des Judaismus.
Sie glauben, dass, wenn alle Juden mehr Zeit im Gebet verbrächten und mehr mizvot(gute Werke) täten, dann würde dies das Kommen des Messias herbei bringen. Chabad ist bekannt wegen seinem Einsatz bei assimilierten oder ungebundenen Juden überall in der Welt, indem sie sie näher an orthodoxe Praktiken heran führen, um das Kommen des Messias zu beschleunigen. Der Rabbiner Menachem Mendel Schneerson, der 1994 verstarb, ermutigte dazu, die äußerlichen Laubhütten Festlichkeiten im Freien an den möglich sichtbarsten Örtlichkeiten abzuhalten.
Lange Zeit vor dem Ende von Schneersons Leben im Jahre 1994 haben einige Hassidim zu glauben begonnen, dass der Messias, den sie zu Lebzeiten Schneersons erwarteten, Schneerson selber war. Sein Tod hat sie nicht davon abbringen können; einige von ihnen glauben immer noch, dass er als der Messias zurückkommt. Chabad ist nur eine von vielen hassidischen Sekten innerhalb des Haredi oder ultra-orthodoxen Lagers.
LASST UNS BETEN, DASS JÜDISCHE MENSCHEN AUS ALL DIESEN SEKTEN IHR BEDÜRFNIS NACH EINEM ERLÖSER ERKENNEN UND IHRE ZUFLUCHT BEI JESUS, DEM MESSIAS FINDEN.
LASST UNS BETEN, DASS DIE KETTEN, DIE SIE AN DIE TRADITIONEN DER MENSCHEN GEFANGEN HALTEN, ZERBROCHEN, UND DASS IHRE AUGEN AUFGETAN WERDEN, UM DIE HERRLICHKEIT DES WAHREN MESSIAS ZU SEHEN!
* Zur Beachtung: Eine Quelle aus moderner Zeit behauptet sogar, dass die Kreuzritter “die schreiende, Flammen gepeinigte Menschenmenge umkreisten und dabei sangen: Christus, wir verehren dich, indem sie ihre Kreuzritterzeichen hochhielten”. Im Gegensatz dazu bestätigt eine jüdische Quelle aus dem späten 11. Jahrhundert den Bericht n i c h t , dass Juden sich tatsächlich in der Synagoge befanden, als diese in Brand gesetzt wurde. Dieser Brief wurde unter der Cairo Geniza Sammlung 1975 von dem Historiker Shelomo Dov Goitein entdeckt. Historiker meinen, dass er gerade zwei Wochen nach der Belagerung geschrieben worden war, und somit wäre er “der früheste Bericht über die Eroberung in irgendeiner Sprache”. Jedoch stimmen alle Quellen damit überein, dass eine Synagoge während der Belagerung niedergebrannt wurde.
http://en.wikipedia.org/wki/History of the Jews and the Crusades
1 www.jewfag.org/movement.htm; www.en.wikipedia.org/wiki/American Jews
2 www.patheos.com/Library/Reform-Judaism.html
3 www.patheos.com/Library/Orthodox-Judaism/Beliefs.htmlOrthodoxy
4 www.en.wikipedia.org/wki/Relationships between Jewish religious movements
5 www.jewishideasdaily.com/.
6 www.en.wikipedia.org/wiki/Haredi Judaism