Gnade ist kein Freibrief zum Sündigen

Es herrscht eine weitverbreitete falsche Vorstellung, dass der Neue Bund, der durch Messias JESUS vermittelt wurde, völlige Vergebung bringt und gleichzeitig die Freiheit, in der Sünde weiterzumachen.

Die Lehren des Herrn Jesus machen den wahren Zustand unseres Herzens offenbar – und deshalb muss unser fundamentales Wesen umgeformt werden. So sagte Er:

„Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein……Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen! Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.” (Matthäus 5,21;27)

Obwohl es möglich ist, die sündige Natur durch strikte Disziplin zu bezähmen, geht man aber dabei noch nicht an die Wurzel des Problems. Diejenigen, die in den Augen der Menschen als gerecht erscheinen, würden sich bestimmt schämen, wenn die geheimen Gedanken und Einstellungen ihres Herzens aufgedeckt würden. Das strenge Einhalten religiöser Vorschriften bringt keinerlei Veränderung unseres grundlegenden Wesens. Das Studium der Torah sollte uns das Ausmaß der Sünde noch bewusster werden lassen. Es ist zum einen die Demut, die uns unsere Sündhaftigkeit und die Unangemessenheit unserer eigenen Gerechtigkeit erkennen lässt, und zum andern, dass wir den den Opferpreis annehmen, der für unsere Erlösung bezahlt werden musste, was Gottes Barmherzigkeit hervorruft: „Er (Gott) hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit Gottes würden.” (2. Kor. 5,21)

Denjenigen, die bereit sind, ihre Sünden zu bekennen, und die aufrichtig Reue empfinden über die Dinge, die den allerheiligsten Gott beleidigen, wird durch den Heiligen Geist ein neues Leben versprochen. Dies ist die Erfüllung der Verheißung Gottes durch den Propheten Hesekiel (36,27): „Meinen Geist werde ich in euer Inneres legen und machen, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Gesetze treulich erfüllt.” In der gleichen Weise wie der Herr dem Adam Leben einhauchte, haucht Er uns neues Leben ein, und wir schreiten voran und sind Ihm treu und gehen daran – durch Seine Kraft – die Dinge des Fleisches in den Tod zu geben, um Seinen Maßstab der Heiligkeit zu erlangen (2. Kor. 5,17).

Die Gerechtigkeit, die durch den Glauben erlangt wird, ist in keiner Weise von einer minderen Qualität als diejenige, die man durch die Torah erreichen will. Im Gegenteil, da unter dem Neuen Bund der Herr Sein Gesetz auf unser Herz und in unseren Sinn schreibt, kann die Gerechtigkeit des Glaubens eben mit der eigentlichen Quelle der Unreinheit umgehen: „Denn, was dem Gesetz (Torah) unmöglich war, weil seine Kraft gelähmt war durch das Fleisch, sandte Gott seinen Sohn in einer Gestalt, die dem sündlichen Fleisch ähnlich war, und um der Sünde willen und verurteilte die Sünde im Fleische, damit die durch das Gesetz geforderte Gerechtigkeit erfüllt werde in uns, die wir nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geiste. Denn die fleischlich Gesinnten trachten nachdem, was des Fleisches ist, die geistlich Gesinnten aber nach dem, was des Geistes ist. Denn das Trachten des Fleisches bedeutet Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden, darum, weil das Trachten des Fleisches Feindschaft wider Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht; es vermag das ja auch nicht. Die aber im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen…….Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die schlimmen Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben. Denn alle, die vom Geist Gottes getrieben werden, die sind Söhne Gottes.” (Römer 8,3-8; 13-14, Zürcher)

Jesus sagte: „Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen.”(Matthäus 5,20) Der Unterschied besteht darin, dass wir uns nun auf das Werk verlassen, das Er in uns tut, während wir im Glauben und Gehorsam weitermachen. Wenn wir einmal die Gabe des Geistes empfangen haben, stehen wir unter einer strengeren Beurteilung des Gerichtes als diejenigen unter der Torah.

Gott lässt Seiner nicht spotten (Gal. 6,7), und diejenigen, die behaupten, eine neue Kreatur durch den Geist Gottes zu sein, aber weiterhin gemäß dem Fleische leben, werden unter Sein strenges Gericht fallen: „Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit erlangt haben, so bleibt für solche Sünden kein Opfer mehr übrig, sondern nur eine schreckliche Erwartung des Gerichts und ein Eifer des Feuers, das die Widerspenstigen verzehren wird. Wenn jemand das Gesetz Moses gebrochen hat, stirbt er ohne Erbarmen auf zwei oder drei Zeugen hin. Wieviel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird der wertgeachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden ist, für gemein geachtet und gegen den Geist der Gnade gefrevelt hat?”

„Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.” (Hebräer 10,26-31)

„Denn die Zeit ist da, dass das Gericht anfange beim Hause Gottes. Wenn es aber zuerst bei uns anfängt, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorsam sind? Und wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo wird der Gottlose und Sünder zu sehen sein?”
(1. Petrus 4,17)

Das bedeutet nicht, dass wir bei jeder Handlung der Untreue verdammt sind. „Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, so dass er uns die Sünden vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt.” (1. Johannes 1,9)

Genau so wie viele Rabbiner die Aussage „möge ganz Israel Anteil an der zukünftigen Welt haben” verwässert haben, und dadurch jüdischen Menschen ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln, so haben auch viele, die vorgeben, in dem Glauben des Messias zu wandeln, die Wahrheit verdreht: „Denn gewisse Menschen haben sich nebeneingeschlichen, die für dieses Gericht längst vorher aufgezeichnet sind, Gottlose, die die Gnade unseres Gottes zur Ausschweifung verkehren und den alleinigen Herrscher und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen.” (Judas 4)

Wahrer Glaube an Jesus, den Messias, wird offensichtlich werden durch das, was wir tun:

„Denn darin besteht die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott gezeugt ist, überwindet die Welt; und das ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?” (1. Johannesbrief 5,3-5)